Wesentliche Änderungen der Bahnfahrpläne am Oberrhein und im Mittleren Schwarzwald zum Fahrplanwechsel am 15.12.2002

Nahverkehr im Ortenaukreis

  • Karlsruhe - Offenburg - Freiburg - Basel (KBS 702)
  • Offenburg - Kehl - Strasbourg (KBS 719)
  • (Karlsruhe -) Offenburg - Singen - Konstanz (KBS 720)
  • Biberach (Baden) - Oberharmersbach-Riersbach  (KBS 722)
  • Hausach - Freudenstadt - Eutingen im Gäu (KBS 741)
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  • Karlsruhe - Offenburg - Freiburg - Basel (KBS 702)

    Die Neuordnung im des ICE-Verkehrs durch die vollständige Inbetriebnahme der NBS Köln - Frankfurt hat erhebliche Auswirkungen auf den Fernfahrplan am Oberrhein. Während bisher IC-Züge dominierten, werden ab 15. Dezember erstmals auch ICE3-Doppeleinheiten als ICE-Linie 43 zweistündlich von Rhein/Wupper über die NBS Köln - Frankfurt(Flughafen) nach Basel und zurück fahren (ohne Halt in Offenburg). Zum Stundentakt wird das Angebot ergänzt durch die ICE-Linie 12 mit zweistündlichen verkehrenden Zügen zwischen Berlin und Basel, davon zwei Züge verlängert bis nach Zürich (alle mit Halt in Offenburg). Beide Linien bieten bahnsteiggleiche Umsteigeverbindungen (Mannheim) von/nach Berlin und Dortmund, somit können beide Relationen stündlich, aber im Wechsel umsteigefrei bzw. mit Umstieg in Mannheim bedient werden.

    Die ICE-Linie 20 Hamburg - Basel bleibt zweistündlich wie bisher bestehen und wird weiterhin mit ICE 1 gefahren. Zusätzlich verkehren auf der IC-Linie 30 vier Zugpaare, die aus dem bisherigen Taktfahrplan "verdängt" worden sind. Sie fahren über die alte Rheinstrecke zwischen Hamburg, Amsterdam, Dortmund und Wiesbaden im Norden und Brig, Chur und Interlaken Ost im Süden. Von ihnen hält nur EC4/5 in Offenburg (Tagesrandlage), alle halten in Baden-Baden. Zwei weitere IC-Wochenendzugpaare verkehren auf dem Abschnitt Karlsruhe - Offenburg, mehr dazu unter KBS 720. Rastatt bekommt durch die IC-Linie 26 (siehe ebenfalls KBS 720) vier IC-Halte als Ersatz für die bisherigen Interregios.

    Die IC-Linie 60 mit sechs Zugpaaren (geführt von BR 181) zwischen Karlsruhe und Strasbourg ist in Karlsruhe verknüpft mit Linie 12. Davon ist ein Zugpaar verlängert von Stuttgart nach Lyon, zwei Züge fahren über Strasbourg hinaus nach Paris. EC "Mozart" zwischen Wien und Paris wird zu einer Umsteigeverbindung in München gebrochen.

    Die Angebote in Tagesrandlage bleiben, entgegen ursprünglicher Planungen, erhalten. Das Pendler-Zugpaar IC "Oberrhein" Freiburg - Mannheim verkehrt weiter als RE auf der Zulaufstrecke zwischen Basel und Freiburg. Vollständig aus dem Fernverkehrsangebot gestrichen ist das IR-Zugpaar Höllental (Norddeich - Seebrugg). Zwischen Offenburg und Seebrugg hat das Land BW Nahverkehrsersatzleistungen bestellt. Zwischen Offenburg und Basel wurden außerdem einige "Löcher" im Nahverkehrsfahrplan gestopft. Änderungen im Regionalverkehr zwischen Karlsruhe und Offenburg siehe KBS 720.

    Offenburg - Kehl - Strasbourg  (KBS 719)

    Wesentliche Änderungen stehen erst mit der (inzwischen x-mal verschobenen) Aufnahme der OSB-Fahrten nach Strasbourg im Juni 2003 bevor. Geringfügige Anpassungen an den neuen Fernfahrplan mit Anschlussaufnahmen in Offenburg wurden durchgeführt. Die Spätverbindung von (Strasbourg - ) Kehl nach Offenburg hat weiterhin keinen Anschluss mehr nach Freiburg.

    Offenburg - Villingen - Singen (- Konstanz)  (KBS 720)  "Schwarzwaldbahn"

    Neben der Umbenennung der beiden IR-Zugpaare der Linie 26 in IC (Hannover - Konstanz und Stralsund - Konstanz bzw. Konstanz - Kassel und Konstanz - Stralsund) verkehrt an (5) und (6) ein IC von Hamburg-Langenfelde über Köln nach Konstanz, die Rückleistung efolgt an (6) und (7). Mit diesem neuen Angebot soll, in Anlehnung an die FD-Züge "Schwarzwald" und "Bodensee" bis Ende der Achzigerjahre, besonders der touristische Verkehr in die Feriengebiete Mittlerer Schwarzwald und Bodensee mit umsteigefreien Verbindungen ermöglicht werden.

    Die wesentliche Strukturänderung des Fahrplans auf der Schwarzwaldbahn ist aber die Aufgabe der zweistündlichen RE zur Direktanbindung des Mittleren Schwarzwalds und Bodensees an die IC von und nach Rhein/Ruhr in Offenburg. Neu kommt dafür der angenäherte Stundentakt der IRE/RE in der Relation Karlsruhe - Konstanz. In der Gesamtfahrzeit unterscheiden sich die beiden im Wechsel verkehrenden Angebote nur um eine Minute, obwohl der RE gegenüber dem IRE die folgenden zusätzlichen Halte bedient: Gengenbach, Halsach, Immendingen, Engen, Allensbach und Konstanz-Petershausen. Ursache ist der 15-minütige Aufenthalt des IRE in Singen wegen der Anschlüsse an den Fernverkehr Stuttgart - Zürich. Der Übergang auf den Fernverkehr in Richtung Rhein/Ruhr wird durch den IRE in Baden-Baden hergestellt, während die Direktverbinung nach Hamburg und Berlin im stündlichen Wechsel durch Umstieg in Offenburg angeboten wird.

    Spätzüge von und nach Offenburg verkehrten bisher mit Einschränkungen am Wochenende, im neuen Fahrplan entfallen diese Einschränkungen. Neu ist ein RE samstags von Konstanz nach Offenburg mit Ankunft um 0.26 Uhr.

    Der "Seehas" fährt nahezu unverändert zwischen Engen und Konstanz ( -Kreuzlingen/Weinfelden CH). Der "Ringzug" wird voraussichtlich ab 1. September 2003 den Betrieb aufnehmen, was zu Anpassungen im Abschnitt St. Georgen - Immendingen während der laufenden Fahrplanperiode führen wird.

    Bei der Ortenau-S-Bahn (OSB) zwischen Offenburg und Hausach gibt es wesentliche Planänderungen. Da ab 15.12.02 weder IRE noch RE die Orte Biberach (Baden) und Steinach (Baden) bedienen, werden die OSB-Fahrten in unmittelbarer Nähe zum Nahverkehrstaktknoten zur Minute 0 in Offenburg gelegt. In Minute 7 wird Richtung Hausach abgefahren, in Biberach (Baden) ein Anschluss ins Harmersbachtal hergestellt und Hausach zur Minute 36 erreicht (ohne unmittelbaren Anschluss Richtung Konstanz). In Gegenrichtung erreicht die OSB bereits zur Minute 47 Offenburg, wodurch der Übergang auf die Züge ins Renchtal (Minute 51) ermöglicht wird. Der Übergang nach Freiburg ist mit 25 min lang, zum Fernverkehrsanschluss muss bis zu 51 Minuten gewartet werden.

    Die Freigabe der neuen IC für Fahrausweise des Tarifverbunds Ortenau TGO (Freigabe für IR bestand seit dem 01.10.1999) wird es nicht geben. Da es keine Regionalzüge in Parallellage zum IC gibt, wird Hornberg zwei Mal täglich pro Richtung vom Verbundnetz abgehängt. Das Angebot der TGO zur Bezuschussung der fahrplanmäßig leicht realisierbaren Verlängerung der OSB-Fahrten bis Hornberg wurden vom Besteller NVBW (Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg) abgelehnt. Die Ortenau-S-Bahn hat nun zusammen mit der TGO in "letzter Minute" vor dem Fahrplanwechsel zwei Zugpaare ohne Bestellung durch das Land auf die Schiene gestellt, die in den "IC-Stunden" über Hausach hinaus bis Hornberg verlängert werden.

    Hausach - Freudenstadt  (KBS 721)
    Freudenstadt - Eutingen im Gäu  (KBS 741)

    Neben der Elektrifizierung der Strecke Freudenstadt - Eutingen im Gäu (siehe SCHIENE 3/2002) sollen in den Jahren 2004 und 2005 erhebliche Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur fließen. Neben einem EStW in Freudenstadt und der dazu notwendigen neuen Signaltechnik (Hausach - Freudenstadt - Eutingen im Gäu) sollen auch Linien- und Gleislageverbesserungen die Strecke für höhere Geschwindigkeiten ertüchtigen. Der Bahnhof Schopfloch bekommt wieder sein Kreuzungsgleis. Der Abschnitt Hausach - Freudenstadt wird allerdings eine Dieselinsel (BR 627 und zunehmend BR 628) bleiben. Das neue Fahrplankonzept ab 15.12.02 sieht eine stündliche Verbindung zwischen Hausach und Freudenstadt vor, wobei die Züge wechselnd nach Raumünzach (Fahrleitungsende im Murgtal) und Eutingen im Gäu ( - Stuttgart) fahren werden.

    Nach der früheren Aufteilung der KBS 721 in die KBS 721 und 741 mit Brechpunkt in Freudenstadt Hbf erfolgt zum 15.12.02 eine Wiedervereinigung unter der Nummer KBS 741.

    Biberach (Baden) - Oberharmersbach-Riersbach  (KBS 722)

    Der Fahrplan wird zum 15.12.02 auf den OSB-Anschluss auf der Schwarzwaldbahn in Biberach (Baden) optimiert. Neue Fülleistungen an (1) bis (5) werden mit Kürzungen am Samstag "bezahlt". Insgesamt kommt es allerdings zu einer Mehrleistung von 9.000 km - bei einer Streckenlänge 11 km.


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